Irgendwie
ist es einer Maus gelungen, sich in unser Auto zu schleichen. Klaus vermutet,
sie hat sich mit Gemüse-Einkaufstüten eingeschmuggelt. Jedenfalls hörten wir
verdächtige Geräusche und tatsächlich war in unserer Vorrats-Schublade eine
Nudeltüte angeknabbert. Also war das große Umräumen angesagt, alle Lebensmittel
mussten Mäuse-sicher verstaut werden.
In der
Pampa, in der wir noch unterwegs waren, war an den Kauf einer Mausefalle gar
nicht zu denken, so lebten wir einige Tage mit dem Nager, den wir inzwischen
„Erwin“ getauft hatten. Er tobte ordentlich durch den hinteren Teil des Autos,
wir hörten ihn immer wieder huschen, hopsen und rascheln. In Er Rachidia kamen
wir leider am Freitag an, da waren viele Läden geschlossen, auch der
Eisenwarenhandel, wo wir sicher eine Falle bekommen hätten.
In der
Source bleu brachte uns Mouloud, einer der Händler und inzwischen Klaus’
Freund, eine tolle marokkanische Falle, die dann 2 Tage später „Schnapp“ machte
und Erwin war erlegt. Tags zuvor hatte das gewitzte Mäuslein noch den Camembert
von der Falle geschleckt, ohne sich erwischen zu lassen. Dann aber war Hartkäse
und Klaus’ Befestigungstechnik dem Nager doch überlegen.
Für die
zahlreichen Katzen auf dem Campingplatz war das ein kulinarischer Abend
allererster Kajüte. Bekamen sie zu den Überresten unserer Lammkoteletts auch
noch frische Maus.
Ein paar
Ruhetage an einem schönen, festen Platz braucht man hie und da, nicht nur, um
die ungebetenen Gäste zu entsorgen.
An den Autos
musste das Eine oder Andere gerichtet werden, das bei der sehr rumpeligen Piste
in Mitleidenschaft gezogen wurde, und das ging nicht ganz so einfach wie
gedacht.
Unsere
Reisebegleiter sind das erste Mal in Marokko und sie sind natürlich übervoll
mit neuen Eindrücken, die einige Zeit zur Verarbeitung brauchen, auch dafür
sind ein paar Tage an einem Platz ganz gut.
Und dann ist
da Mouloud, ein ganz liebes marokkanisches Schlitzohr, das hier auf dem
Campingplatz einen Laden betreibt, ansonsten afrikanische Musik macht und
„Klausiklaus“ seit einigen Jahren ganz fest in sein Herz geschlossen hat.
Gleich am
ersten Abend waren wir 4 bei ihm daheim zum Essen eingeladen, es gab natürlich
eine köstliche marokkanische Tajine. Das ist schon eine feine Sache, ein
schöner Platz mit Familienanschluss und einem spannenden Programm. Vor allem
für unsere Reisegenossen, die so etwas alleine, auf eigene Faust, sicher nicht
erlebt hätten. Denn es gab auch noch einen Ausflug zu der mit Mouloud
befreundeten Berber-Familie, die nomadisch inmitten der Wüste lebt. Vollgeladen
mit Fleisch (junges Kamel), Brot, Getränken, Obst und Keksen sind wir allesamt mit
unserem Auto hingefahren, denn unterwegs musste noch jemand eingesammelt,
zurück noch wer mitgenommen werden. Da war mehr Platz vonnöten, als Moulouds
Auto zu bieten hätte. Es war ein sehr vergnüglicher Nachmittag mit Futtern,
Trommeln, Tanz und Gesang im Nomadenzelt.
So was kann
man sicher nicht bei einem Reiseveranstalter buchen und falls doch, ist es nicht
das richtige Leben.
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