In Memoriam
unserer Reise-Maus haben wir ein neues Rezept kreiert:
Pizza Erwin.
Mit
verbesserter Rezeptur. Jetzt neu: ohne Maus.
Angesichts
der kleinen Fladenbrote, die man hier überall kriegt, kam ich auf die Idee, die
Unterseite davon als Pizzaboden zu verwenden. Geht prima und schmeckt nicht
schlecht.
Bei einer
abendlichen Blödelei bekam sie ihren Namen und wird sicher ein fester
Bestandteil unserer Reise-Gerichte werden. Hoffentlich weiterhin ohne Maus.
Aber wir haben die schöne Falle von Mouloud behalten dürfen – wer weiß, wann
man die mal wieder braucht.
Nach einigen
gemütlichen Tagen in der Source bleu sind wir ins Erg Chebi aufgebrochen, um
endlich das richtige Sahara-Gefühl zu bekommen – jede Menge schöner Sanddünen.
Da hat sich
seit den letzten 2 Jahren, als wir dort waren, jede Menge verändert. Musste man
früher nach Ende der Teerstraße einfach durch die Pampa fahren, gab es nun eine
trassierte Schotterpiste, die sicher bald auch asphaltiert sein wird. Die
Hotels am Rande des Erg haben sich vervielfacht, wir haben nur gestaunt, was
sich alles getan hat. Und bei soviel touristischen Angebot ist es klar, dass es
bald eine anständige Straße dorthin geben muss.
Aber unseren
alten Platz in den Dünen haben wir wieder gefunden, Klaus wollte schwungvoll
noch ein Stückchen rein fahren und schon saßen wir fest. Nur die Oberfläche war
trockener Sand, darunter war es recht feucht, was ordentlich bremste. Schon war
der erste Sandleiter-Einsatz nötig und es dauerte einige Zeit, bis das Auto
wieder festen Grund unter den Rädern hatte. Nix war es mit dem Genießen eines
romantischen Sonnenuntergangs in der Wüste, es war schon dunkel, als die Befreiungs-Aktion
beendet war.
Am nächsten
Tag wollten wir um die Dünen auf die Rückseite des Erg fahren, was ordentliche
Umwege zur Folge hatte. Auch hier hatte es sehr viel geregnet, so dass
regelrechte Seen entstanden sind, die weiträumig umfahren werden mussten. So
kamen wir nicht sehr weit, fanden aber einen schönen, trockenen
Übernachtungsplatz.
Und hatten
einen erstklassigen Sternenhimmel über uns.
Anderen Tags
ging es weiter mit befahrbaren Wegen suchen. Ging es einigermaßen eben dahin,
wurde es schnell wieder recht feucht und es blieb nur der Weg durch die Dünen.
Schick, so eine Achterbahn-Fahrt mit Sandhaufen-Hopsen, aber die war nicht so
ganz nach Hilmars Geschmack. Und schon war es passiert: eine Düne im falschen
Winkel und wohl auch im falschen Gang angefahren und er steckte fest. Das Auto
stand auch noch bedenklich schief. Aber das konnte recht flott wieder gerade
gebracht werden und weiter gings.
In einem
sehr breiten Oued wollten wir uns einen Platz fürs Nachtlager suchen, Hilmar
fand eine nette Stelle, Klaus fuhr, ohne weiteren Test, hinein und schon
steckte das blaue Auto fast bis zu den Achsen im dicksten Matsch. Alle Bleche
kamen zum Einsatz, es war eine Mords-Schufterei, bis es endlich befreit war.
Wir sahen
aus wie die Schweine! Und bekleckert hatten wir uns auch noch. Vollgemoddert
bis in die Haarspitzen!.
Was für ein
Glück, dass wir eine recht alberne, lustige Party sind, so haben wir die ganze
Zeit herumgeblödelt und niemand hat den großen Frust gekriegt. Es hat ja auch
keinen Sinn, über solche Dinge zu lamentieren. So was passiert halt und man
kann nur versuchen, das Beste draus zu machen. Und fürs nächste Mal draus zu
lernen.
Danach ging
es aber ohne jeglichen Zwischenfall weiter bis zur Teerstraße nach Merzouga. Wo
wir einen netten Campingplatz frequentiert haben. Erst mal große Wäsche,
Hausputz, entspannen und auf die nächste Etappe vorbereiten.
Und
Touristen gucken, die sich von hier aus auf Kamelen durch die Dünen tragen
lassen. Wir haben begeistert einem Trupp Amis zugeguckt, wie sie sich – in
„passender“ Wüstenmontur, auf die Tiere haben hieven lassen, um dann,
aneinander angebunden, das echte Nomaden-Feeling zu genießen. Einer sagte:
„they are laughing at us“. Falls er uns damit gemeint hat, hatte er nicht
unrecht. Auch im Falle der Kamele mag er nicht ganz falsch gelegen haben.