Donnerstag, 11. Februar 2016

Anden-Schlendrian

Den wohl schönsten Teil der Carretera Austral hatten wir nun abgefahren und es stand ein
großer Service für das Auto an. Was in Argentinien besser geht, da mehr LKWs dieser Art unterwegs sind. Wir haben wieder einen netten kleinen Grenzübergang gefunden und uns dann auf die Suche nach einer Werkstatt gemacht. Nach ein paar Versuchen in einigen Städten wurde Klaus in El Bolsón fündig. Ein netter Mensch, der ziemlich alles an Groß- und Kleinvieh richtet. So manches war ein wenig unsortiert, aber er konnte ein Kupplungsproblem lösen, das Klaus schon länger genervt hatte und bisher niemand lösen konnte. So war der Aufenthalt ein wenig länger als gedacht, aber es hat sich wohl rentiert, denn die Kupplung fluppt nun wie nix.


Nachdem wir die Vorräte aufgefüllt hatten, sind wir in die "Argentinische Schweiz" aufgebrochen, eine wirklich wunderschöne Berglandschaft mit vielen Seen. Und sehr angenehmem Klima - zumindest jetzt im Hochsommer. Aber Bariloche, eines der touristischen Zentren, hat uns nicht wirklich begeistert. Eine eigentlich schön gelegene Stadt an einem See, die sich einen Hang hinaufzieht. Aber alles war recht verlottert, die Stadt hat kein Gesicht - alles wirkte improvisiert, sehr unkoordiniert. Die Suche
nach einem Campingplatz war total erfolglos. Was es - mühsam genug zu finden - gab, war für uns gänzlich ungeeignet. Viel zu eng und zu schief. Und der eine Platz, auf den wir uns hätten quetschen können, war astronomisch teuer. Aber dann haben wir doch noch einen schönen, kostenlosen Platz am See gefunden. Von dem aus man sogar zu Fuß in die Stadt gehen konnte. Aber nix von dem, was wir besorgen wollten, bekamen wir. Und in der Wäscherei hat man mir dann auch noch einen meiner schönen Stoff-Wäschebeutel unterschlagen. Da hinein stopfe ich die Wäsche, gebe das so ab und habe bisher immer alles, mitsamt dem gewaschenen Beutel, zurückbekommen. Als wir schon wieder unterwegs waren, fiel mir auf, dass der Wäschebeutel fehlt. Ärger....Der war so praktisch.


Also nix wie weg aus der Stadt und weiter nach Norden. Ein Weilchen hinter der Stadt fanden wir einen schönen Platz neben der Straße, machten es uns gemütlich. Und nahmen einen alten Rundhauber-Bus wahr, der ein Stück vor uns parkierte. Überraschung! Überraschung!! Es war Oscar mit seiner (halben) Familie, den Klaus auf seinem Südamerika-Trip vor 9 Jahren kennengelernt hatte. Dessen Sohn Alejandro inzwischen in München lebt und uns schon in Adlitz besucht hatte. War das ein großes Hallo!! Aber leider hatten die nicht so viel Zeit, aber es gab noch ein nettes Geplauder und Zeit genug für die nächsten Verabredungen.
Wir haben uns dann weiter auf den Weg nach Norden gemacht und vor San Martin de los Andos einen richtig schönen Platz gefunden. Wo wir geblieben sind, weil - sehr selten bisher - ein nettes deutsches Paar mit WoMo auftauchte und wir einen recht geselligen Abend hatten. Nach anderntags Einkaufen in San Martin machten wir uns auf den Weg zum Lanín, dem angeblich schönsten Vulkan in Südamerika. Aber noch vorher gerieten wir an einen richtig hübschen See. Die Zufahrt war zwar sehr, sehr holperig, eng und führte durch einen
dichten Wald. Aber dann gab es weite Wiesen am Ufer eines idyllischen, recht warmen Sees mit genügend Platz, sich auszubreiten und mal all' den Kram zu erledigen, der unterwegs so ansteht. Klaus hat Zeugs am Auto gerichtet, ich habe Hausputz gemacht, was besser geht, wenn man genügend Wasser hat, es eimerweise vom See holen kann, ohne sich Gedanken um die Resssourcen im WoMo machen zu müssen. Die Sonne strahlte vom Himmel, es war warm und nicht sonderlich windig - was will man mehr??


Aber man kann nicht ewig bleiben, und so haben wir uns nach ein paar Tagen auf den Weg zum Lanín gemacht, dem angeblich schönsten Vulkan Südamerikas. Tjaa - der ist schon wirklich toll - ein klassischer Kegel und solitär alles überragend. Steht wohl dem Fujijama in nix nach. Eigentlich wollten wir dann in den Nationalpark, aber der schien uns recht überfüllt und war - wie in Argentien bisher erfahren - ziemlich teuer. Zudem gab es keine Wasserversorgung und wir hatten eigentlich gehofft, dort unseren Vorrat auffüllen zu können. Seltsam: jede Menge Seen und Bergflüsse, aber kein Wasser..... Aber
weiter nördlich fanden wir einen sehr netten, sehr rudimantären Campingplatz, bei dem wir den Wassertank wieder auffüllen konnten. Die angebotene Toilette und Dusche haben wir lieber nicht benutzt. Dafür haben wir uns über die zahlreichen Hühner, die dort herumliefen, köstlich amüsiert. Eines hatte sich, unbemerkt, in einem unserer offenen Außenfächer häuslich eingerichtet und floh ganz erschrocken, als Klaus Tisch und Stühle wieder einräumen wollte. Trotz gründlicher Suche fanden wir leider kein Ei...

Das nächste Ziel war der Lago Aluminé, ein toller See inmitten von Araukanien. Nur leider gibt es nicht viele Plätze, an denen man frei stehen kann und der, den wir gefunden hatten, war recht bevölkert. Na klar, Sommer, Ferienzeit und das inmitten des argentinischen Touristen-Zentrums. Es war uns dann doch ein wenig zu eng und vor allem zu windig, so dass wir beschlossen, uns wieder auf die chilenische Seite zu begeben, um zu gucken, wie es dort aussieht.

 

1 Kommentar:

  1. Dein Link
    http://unterwegsmitfeathers.blogspot.it/2016/03/schone-pass-fotos_24.html
    ist kaputt.
    Gruss aus
    http://n0by.blogspot.it/2016/03/blick-auf-brussel-von-erice.html

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