Dienstag, 13. Januar 2015

Mayers Abenteuer-Reisen – mit uns erleben sie das blaue Wunder !


Nach einigen Tagen in Merzouga mit großer Wäsche, Internet-Nutzung und Einkäufen haben wir uns auf den Weg nach Westen mit Zwischenziel Zagora aufgemacht. Selbstredend nicht über die Straße, das hätten die Autos ja übel genommen. Kurz nachdem wir bei Taouz munter auf der Piste dahinfuhren, hielt uns ein Motorradfahrer auf und erklärte sehr wort- und gestenreich, dass wir auf keinen Fall auf diesem Wege weiterkämen, da alles noch viel zu matschig. Er zeichnete uns eine Karte mit einem passierbaren Umweg in den Sand und wir wurden ein wenig skeptisch. Kann man ihm glauben? Wie aktuell sind seine Informationen? Will er sich nur ein wenig dazuverdienen, indem er sich uns als Führer andient? Man kann nie wissen….

Angesichts der bisher recht überschwemmten Wüste entschieden wir uns, ihm erst mal zu glauben und sind seinem empfohlenen Umweg gefolgt. Natürlich ohne ihn als Führer und das ging auch prima. Es hetzt uns ja nix, ein Umweg erschließt neue Welten. Wir gerieten in ein sehr schönes Tal, in dem nichts los war, außer unglaublichem LKW-Verkehr. In den Bergen wird Quarz abgebaut, der abtransportiert wird – die Fahrer haben sich vermutlich sehr gewundert, was wir dort wollen, die meisten haben aber sehr freundlich gegrüßt.

Als wir das Nachtlager abseits der Piste aufgeschlagen hatten, kamen einige Fahrer angerannt, in der Hoffnung, Bier und/oder Zigaretten schnorren zu können, waren aber auch nicht frustriert, als wir uns da wenig freigiebig gezeigt hatten. Die Dopes brauchen wir selbst viel zu nötig. Die anderen Fahrer grüßten freundlich, indem sie beim Vorbeifahren den Warnblinker einschalteten.

Alles ging bestens dahin, wir kamen nördlich von Ramlia aus, beinahe da, wo wir uns das gedacht hatten. Und das ohne viel Matsch & Modder, mit nur 1x Steckenbleiben im Sand.

Frohgemut haben wir uns den Weg weiter gesucht – und auch gefunden. Bis sich dann die große Frage erhob, wo die Piste nach Zagora sein könnte. Da, wo sie hätte sein sollen, erstreckte sich eine weites Wasser- und Matsch-Gebiet. Weil aber jemand zuvor sagte, die Piste sei ganz prima, bog Klaus da ein, wo sie hätte sein sollen. Nur war das ein recht verwüstetes Schlachtfeld mit tief eingegrabenen Spuren und unglaublichen Hubbeln. Für ihn sah das fahrbar aus und die vielen Spuren dorthin deuteten auf eine mögliche Passage.

Tja, das hat man davon, wenn man seinen eigenen Maximen nicht folgt: unbedingt Pausen machen, um die Mittagszeit ist man erschlafft und es passieren die blödesten Sachen.

Und ich sach noch: lass uns erst Brotzeit machen, dann sehen wir weiter….

Es ging ca. 300 Meter, dann war Schluss mit Lustig, es ging nichts mehr. Wenigstens konnte man, wenn auch ein wenig tricky, wenden, denn rückwärts zurück wäre es eine echte Herausforderung, nahezu unmöglich, gewesen.

Hilmar war uns, trotz größter, sehr berechtigter Zweifel, gefolgt und auch er musste dann wenden. Was nur gut war, denn als Klaus den Rückweg antrat, steckte er so richtig fest, dazu noch in Schieflage, gelehnt an einer gemauerten Befestigung. Der Blech-Einsatz führte nur dazu, dass eines sich unterhalb des Autos völlig verkeilte – ein richtig schönes Desaster.

Inzwischen hatte sich die männliche Jugend des nahen Ortes eingefunden und war begeistert ob des Spektakels.

Es blieb nichts anderes übrig, als dass Hilmar mit Hilfe seiner neuen, schicken lila Bergegurte das Blaue Auto, nach hinten ziehend, befreien musste.

Ich denke mal, er hat sich die gebuchte Tour mit Mayers Abenteuerreisen ein wenig anders vorgestellt. Bleibt zu hoffen, die Regress-Forderungen halten sich in Grenzen….

Andererseits: wer kriegt schon eine solche Gelegenheit, sich selbst und sein Material derart extrem zu testen?

Und: extra-großes Kompliment !!! Wer schafft das schon auf Anhieb mit solcher Bravour..?

Ich weiß, wovon ich rede. Mit Mayers Abenteuer-Reisen muss man seine Nerven daheim lassen und eiserne Ruhe bewahren. Schließlich bin ich mit dem Veranstalter schon einige Jahre unterwegs.

Es kommt sowieso immer anders als man denkt. Klaus ist schon sehr oft in der Sahara gewesen, aber so viel 

Wasser und Matsch hat er noch nie erlebt. Ja, auch wir hatten von den jüngsten, heftigen Regenfällen in Marokko gehört, konnten uns nur nicht vorstellen, in wie weit das auch unsere Reiseroute betreffen würde. Das jedenfalls hatten wir in keiner Weise erwartet. Aber vielleicht doch irgendwie geahnt, weil wir das Boot mitgenommen haben, weswegen wir öfter mal verspottet wurden. Fahren die in die Wüste mit einem Kanu auf dem Dach – hahaha!

Aber wo wir fast 3 Jahre zuvor durch weite Sandwüste gefahren sind, erstrecken sich nun Seen, da hätte man bestimmt die eine oder andere Paddeltour machen können.

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Na, da ist es ja selbst bei Schneetreiben in der Partnach-Klamm noch gemütlicher als in der matschigen Wüste :-)
    http://n0by.blogspot.de/2015/03/feuer-und-eis-partnach-klamm.html

    Gruss Mima mit mir :-)

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