Das Wetter
wurde leider immer unfreundlicher, grau, regnerisch und kühl, so sind wir recht
zügig Richtung Portugal gefahren. Wo es erst nur auch nicht sehr viel besser
war. Immerhin hatten wir einen schönen Sonnentag, als wir den Parque Nacional
do Bucaco besucht haben – eine wunderschöne Anlage mit Bäumen aus der ganzen
Welt und einem herrlich kitschigen ehemaligen Sommerpalast der königlichen
Familie, heute ein Luxushotel.
Südlich von
Coimbra gibt es bei Conimbriga römische Ausgrabungen, die uns nicht gerade umgehauen
haben, aber dieses Fußboden-Mosaik ist dann doch ganz toll.
Vor Óbidos
sahen wir seltsames Bauwerk, das sich dann doch als Kirche entpuppe. Ein Paar
stand davor und die gehörten offensichtlich dazu, erklärten und zeigten uns das
Gebäude und auf unsere Frage, ob wir auf dem Platz davor nächtigen dürfen,
wiesen sie uns den Weg zu einem kommunalen WoMo-Stellplatz. Der ungleich besser
war, weil ganz nah der alten Stadtbefestigung, denn natürlich wollten wir uns
dieses alte Städtchen gerne ansehen.
Inzwischen
hatten wir Kontakt mit Iris und Hilmar, die, auch mit einem 911er, ebenso in
Portugal mit Ziel Marokko unterwegs sind. Auf die Beiden haben wir südlich von
Lissabon auf einem Campingplatz gewartet. Ganz schnell war ein gemeinsamer
Reiseplan erarbeitet und nun sind wir als 1822 – zweimal 911 - unterwegs mit
Ziel Sahara.
Die erste
große Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten. Wir wollten nach
Silves, einer alten und ehemals sehr wichtigen Stadt. Dummerweise konnten wir
an einer Straßengabelung nicht eindeutig klären, ob rechts oder links günstiger
wäre. Wir entschieden uns für links, auch das LKW-Navi war dieser Meinung. Aber
das war fatal.
Denn ganz
rasch steckten wir inmitten einer zauberhaften Altstadt fest. Als es schon kein
„Zurück“ mehr gab, tauchten Schilder auf, die die Durchfahrt von Wohnmobilen
verbot, ein LKW-Verbotsschild haben wir überhaupt nicht entdecken können. Wäre
aber äußerst sinnvoll gewesen, denn um eine sehr enge rechtwinklige Kurve kamen
wir gerade noch ohne Materialschäden. Aber dann: eine Gasse - einseitig
zugeparkt und ein Stromkasten auf dem Gehsteig der anderen Seite! Natürlich
bildete sich gleich eine „Expertenrunde“, die versuchte, das Problem in den
Griff zu kriegen. Als Klaus seinen ersten Schreck überwunden und einen klaren
Blick für die Situation bekommen hatte, schickte er sich an, sich durch diesen
Engpass zu arbeiten und es gelang tatsächlich, es war Millimeterarbeit.
Aber die
Leute trugen es weitgehend mit Fassung und wir konnten uns anschließend – zu
Fuß – durchaus ohne große Papiertüte über dem Kopf in die Stadt wagen.
Weil das
Wetter nicht wirklich toll war, beschlossen wir, recht zügig Richtung Marokko
weiter zu fahren. Es war noch dies und das zu erledigen, was prima klappte und
wir wollten dann von Tarifa aus übersetzen. Scheiterte nur am Sonntag. Denn die
Vorräte, vor allem die Flüssigen, mussten noch aufgefüllt werden. Aber leider
hatten hier, entgegen der nördlicheren Gebiete, die Supermärkte sonntags zu. So
sind wir weiter nach Algeciras gefahren, auch da war alles zu, aber wir haben
einen nicht unkommoden Parkplatz für die Nacht gefunden. Mit einem netten
kleinen Restaurant gegenüber, in dem wir uns ein ganz feines, lustiges
Europa-Abschiedsessen gegönnt haben. Mit anschließendem Absacker im blauen
911er.